Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn. (Apostelgeschichte 7,54)
Dies ist eine bemerkenswerte Szene aus der Apostelgeschichte. Stephanus, ein führender Diener der ersten Christen, stand vor demselben Hohen Rat vor Gericht, der nur wenige Jahre zuvor Jesus den Römern zur Kreuzigung übergeben hatte. Die Art und Weise, wie Stephanus den Hohen Rat auf dessen Sünde hinwies, war extrem wortgewandt und mutig
Die Worte von Stephanus trafen diese mächtigen Männer mitten ins Herz. Der Rat war wütend, weil Stephanus mit seiner Botschaft genau ins Schwarze getroffen hatte. Sie konnten das, was er sagte, nicht abtun oder ignorieren. Sie hatten sich den gleichen Sünden schuldig gemacht wie viele ihrer Vorfahren. Sie machten den Tempel zu einem Götzen und lehnten oft die Menschen ab, die Gott schickte, um sie zu befreien. Vor allem lehnten sie Gottes größten Retter ab: Jesus Christus.
Der Hohe Rat reagierte sehr wütend darauf – sie knirschten ihn mit ihren Zähnen. Es ist bemerkenswert, sich diese Reaktion bei Männern vorzustellen, die würdige und geachtete Führer waren. Das wäre so, als ob eine Gruppe von Senatoren oder Parlamentsabgeordneten als Reaktion auf die Aussage eines Zeugen bei einer Anhörung vor Wut mit den Zähnen knirschen würde.
Einigen Gelehrten zufolge (z. B. Gaebelein) deuten die Zeitformen in diesem Satz darauf hin, dass sie nicht warteten, bis Stephanus seine Rede beendet hatte, um mit den Zähnen zu knirschen. Es war ein anhaltendes Zähneknirschen, das all seine Worte begleitete.
Es ist nicht gut, mit den Zähnen zu knirschen. Es kann ein Zeichen dafür sein, dass jemand unter großem Stress steht oder mit viel in sich Wut lebt. Es ist schlecht für den Körper, aber hier war es noch schlimmer, weil es ein Hinweis auf den geistlichen Zustand dieser Männer war.
Im Alten Testament beschreibt das Zähneknirschen oft, wie die Feinde des Volkes Gottes voller Wut auf die reagierten, die sie verfolgten:
Als gottlose Verächter ⟨meines⟩ Rückzugsortes knirschen sie gegen mich mit ihren Zähnen. (Psalm 35,16)
Der Gottlose wird es sehen und sich ärgern; er wird mit den Zähnen knirschen und vergehen (Psalm 112,10)
Und er ließ auf Kies meine Zähne beißen, er trat mich nieder in den Staub. (Klagelieder 3,16)
An mindestens 5 verschiedenen Stellen in Matthäus beschreibt Jesus die Hölle (den Feuersee) als einen Ort des “Weinens und Zähneknirschens”. Wenn wir also lesen, dass sie mit den Zähnen knirschten, erinnert uns das unweigerlich an die Symbolik der Hölle.
Diese Männer waren prominent, erfolgreich und schienen religiös zu sein; dennoch lehnten sie Gott ab und stellten einen Bezug zur Hölle, und nicht zum Himmel her. Der Stress und die Wut, die sich aus ihrer Auflehnung gegen Gott ergaben, zeigten sich in ihrem Zähneknirschen.
Doch in all dem errang Gott seinen Sieg. Schauen Dir mal Psalm 37,12-13 an: Der Gottlose heckt Pläne aus gegen den Gerechten und knirscht gegen ihn mit den Zähnen; aber der Herr lacht über ihn; denn er sieht, dass sein Tag kommt.
Vertrau heute darauf, dass Gott auch all die besiegt, die über ihn und sein Volk mit den Zähnen knirschen!
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