Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. (Apostelgeschichte 8,1)
Wenige Verse zuvor lernten wir den Mann kennen, der die Hinrichtung von Stephanus, dem ersten Märtyrer des christlichen Glaubens, überwachte (Apostelgeschichte 7,58). In Apostelgeschichte 8,1 wird die Geschichte von Saulus fortgesetzt, wobei wir zunächst erfahren, dass Saulus dem Tod von Stephanus zustimmte. Die deutsche Übersetzung ist wahrscheinlich nicht deutlich genug. Der Gedanke hinter dem altgriechischen Wort suneudokeo ist “gutheißen, zufrieden sein mit”. Manche Menschen beteiligen sich nur widerwillig an der Verfolgung anderer, aber Saulus gehörte nicht dazu; er hatte Freude daran, Christen anzugreifen und sogar zu töten.
Saulus von Tarsus – den die meisten von uns unter seinem römischen Namen Paulus kennen – bedauerte diese Verfolgung der Gemeinde später zutiefst. Später schrieb er, „ich bin der geringste von den Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe“ (1. Korinther 15,9).
Der Tod von Stephanus war nur der Anfang, der Beginn einer großen Verfolgung, die sich gegen die Gemeinde richtete. Die Schleusen der Gewalt gegen die Christen waren nun geöffnet worden, und Saulus war nur einer von vielen Verfolgern. Zuvor waren einzelne Apostel verhaftet, geschlagen und verfolgt worden. Jetzt musste jeder Gläubige befürchten Gewalt zu erfahren, oder sogar umgebracht zu werden.
Im Jahr 1956 ermordeten Eingeborene am Ufer eines Flusses im Dschungel von Ecuador fünf Missionare, die gekommen waren, um ihnen von Jesus zu erzählen. Für viele schien dieser Tod eine sinnlose Tragödie zu sein. Viele sahen nur die fünf jungen Missionare, deren berufliche Laufbahn früh beendet wurde, oder die fünf Witwen und vaterlosen Kinder. Aber Gott hat durch diese fünf Männer sogar in ihrem Tod noch ein erstaunliches Werk vollbracht, und der Segen hallte noch lange in Menschen wie Elisabeth Elliot – der Witwe eines der Märtyrermissionare – nach.
In ähnlicher Weise mag auch der Tod von Stephanus auf den ersten Blick sinnlos erscheinen. Sein noch junges Leben, und sein energischer und wortgewandter Einsatz für die Gemeinde wurde abrupt beendet. Sein Dienst schien gescheitert zu sein – niemand wurde unmittelbar zum Glauben gebracht, und alles, was dabei herauskam, war noch mehr Verfolgung. Doch wie so oft wurde das Blut der Märtyrer zum Samen der Gemeinde.
Danach wurden sie über alle benachbarten Gebiete verstreut. Nun waren die Christen gezwungen, das zu tun, was sie bisher nur zögerlich getan hatten – die Botschaft Jesu in die umliegenden Regionen zu tragen. In Apostelgeschichte 1,8 sagte Jesus seinen Nachfolgern deutlich, dass sie über Jerusalem hinausschauen und das Evangelium nach Judäa, Samarien und in die ganze Welt bringen sollten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Nachfolger Jesu dies nicht getan.
Das Gute, was daraus hervorging zeigt uns, dass Gott schmerzhafte und drängende Umstände nutzen kann und wird, um sein Volk so zu führen, wie es seinem Willen entspricht. Manchmal müssen wir aus unserem Zustand, in dem wir es uns bequem gemacht haben, herausgerüttelt werden, bevor wir das tun, was Gott von uns will. Wenn Gott es zulässt, dass wir aufgerüttelt werden, dass wir unter Druck geraten oder dass wir Schmerzen erleiden, dann vergiss bitte nicht, nach dem Sinn seines Tuns zu suchen. Es könnte etwas sein, was viel größer ist, als Du es je Dir hättest träumen lassen.
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